Kennt ihr noch diese kleinen Frühstückskekse, die man sich wie Müsli in die Schüssel gemacht hat und mit Milch gegessen hat? Die waren neben den Choco Krispies mein absolutes Lieblingsfrühstück. Und leider voll mit Zucker. Wie so viele leckere Sachen von früher. Aber wäre doch gelacht, wenn wir das nicht auch irgendwie so ähnlich in zuckerfrei hinkriegen würden oder?
Ich habe eine ganze Weile probieren müssen bis ich die richtige Mischung, Größe und vor allem Dicke hatte für die Frühstücks-Mini-Cookies. Entweder sie waren zu weich, zu groß oder nicht so richtig verträglich. Aber jetzt hab ichs!
Auf die Größe kommt es an
Die Kunst bei der Herstellung der Mini-Cookies besteht darin, die Geduld und Ruhe zu bewahren, sehr sehr kleine Bällchen zu formen 😄 Tatsächlich werden meine schnell immer größer, weil ich fertig werden möchte. Aber hier lohnt sich das Zeitnehmen sehr. Je kleiner, desto besser kann man sie später in der Frühstücksschüssel essen. Und desto mehr 😉 Aber da könnt ihr natürlich für euch selber gucken, ob ihr eher im Team “klein und viel” oder “groß und wenig” spielt.
Je dünner, desto knuspriger
Die Dicke ist sehr entscheidend für die Knusprigkeit der Kekse. Je dünner sie sind, desto knuspriger sind sie auch. Man braucht auch da wieder eine ruhige Hand und ein gesundes Mittelmaß. Damit sie halbwegs gleichdick sind, rolle ich den Teig erst zu kleinen Kügelchen und lege sie dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Wenn das voll ist, lege ich ein weiteres Backpapier darüber und drücke vorsichtig die Cookies etwas platt. Ich habe das Gefühl sie somit alle besser gleichdick zu kriegen. Aber natürlich könnt ihr sie auch einfach gleich nach dem Rollen auf dem Blech platt drücken.
Vegan dank eingeweichter Leinsamen
Die Mini-Cookies sind vegan und enthalten somit weder Ei noch Milch. Die Bindung kommt durch Kokosöl, Reissirup und vor allem eingeweichten Leinsamen zustande. In veganen Rezepten ist das Ersetzen der Eier mit eingeweichten Leinsamen Gang und Gäbe. Ich bilde mir ein, dass die Mini-Cookies so noch länger halten 🙂 Dazu wird einfach 1 EL geschrotete Leinsamen mit 3 EL Wasser vermischt und für 5-10 Minuten quellen gelassen. Ich verwende immer geschroteten Goldleinsamen. Der macht sich zum Beispiel auch mal super im Joghurt.
Reissirup als Süßungsmittel
Wenn es geht, verwende ich in meinen Rezepten am liebsten Reissirup. Der ist fructosefrei und besteht zu einem großen Teil aus Maltose. Maltose ist ein Mehrfachzucker aus Glucose. Und das heißt, dass unser Körper die Maltose erst aufspalten muss, bevor die Glucose ins Blut geht. Deshalb steigt unser Blutzuckerspiegel nicht ganz so schnell an wie bei beispielsweise reinem Traubenzucker.
Dinkel-Hafermehl-Mischung für ein ausgewogenes Ballaststoff-Verhältnis
Ja, Ballaststoffe sind wichtig, damit die guten Bakterien in unserem Darm vernünftig arbeiten können. Zu viele Ballaststoffe hingegen lassen sie eine zu ausufernde Party feiern. Man braucht also ein gesundes Mittelmaß. Das kommt uns ja bekannt vor 😉 Leuten mit einer Fructoseintoleranz wird oftmals geraten kein Vollkorn und sehr wenig Ballaststoffe zu essen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auf die Zubereitung und die Menge ankommt. Eingeweichte Haferflocken wie in den Overnight Oats, belasten meinen Darm oftmals weniger als “frische” Haferflocken in der gleichen Menge. Allerdings gibt es bei mir auch fast keine Rezepte mit Vollkornmehl, da das für meinen Körper bisher auch zu anstrengend schien. Aber deshalb testet euch da ruhig langsam ran.
Ich habe die Mini-Frühstücks-Cookies deshalb mit gemahlenen Haferflocken und hellem Dinkelmehl gemacht. So hat man ein nicht zu schweres Frühstück, welches einem aber auch Energie für den Tag gibt und im besten Fall etwas länger satt hält.
Schokolade zum Frühstück
Eigentlich bin ich nicht der größte Fan davon, gleich mit Schokolade in den Tag zu starten. Nicht, dass es nicht unfassbar lecker wäre, aber ich denke, dass es für den Körper vermutlich nicht unbedingt das Beste ist. Aber ab und zu kann man da auch mal Ausnahmen machen 😉 Außerdem handelt es sich hier wirklich nur um eine sehr kleine Menge Schokolade. Bedingung ist aber, dass ihr Schokolade mit 85% Kakaoanteil verwendet. Diese ist nicht nur laktosefrei, sondern auch nicht so süß, da sie nur 13g Zucker pro Tafel enthält. Und wir nehmen nur 20g für das ganze Rezept. Da bleibt pro Portion wirklich nicht mehr so viel übrig 😉
Wer gesünder in den Tag starten will, kann die Schokolade durch Kakaonibs oder Kokosraspeln ersetzen (siehe unten).
In geschlossenen Gefäßen aufbewahren
Am längsten halten sich die Cookies in verschließbaren Gläsern oder Dosen. Ihr müsst sie dabei nicht unbedingt im Kühlschrank lagern. Außer im Sommer, wenn wir Schmelz-Temperaturen erreichen. Da könnte die Schokolade nicht mehr so gut mitmachen.
Verschiedene Versionen:
- nur mit Haferflocken: Wer Haferflocken sehr gut verträgt, kann auch eine Version ohne Dinkelmehl probieren. Dafür einfach insgesamt 85g gemahlene Haferflocken (Hafermehl) verwenden
- mit Kakaonibs: Statt Schokolade, könnt ihr auch die gleiche Menge Kakaonibs verwenden. Die Stückchen sind zwar meist klein, aber noch nicht klein genug für Mini-Cookies. Deshalb hackt sie dann am besten auch nochmal etwas kleiner
- mit Kokosraspeln: Statt Schokolade könnt ihr auch Kokosraspeln verwenden und dem ganzen einen leichten karibischen Touch geben 😉 Einfach die Menge Schokolade mit Kokosraspeln tauschen.
Zur Fructose:
Die Mini-Cookies an sich enthalten keine Fructose. Jedoch enthält die Schokolade etwas Zucker (der natürlich zur Hälfte Fructose enthält). Es ist jedoch so eine geringe Menge, dass sie meist verträglich ist. Wenn ihr Schokolade mit mindestens 85% Kakaoanteil verwendet. Natürlich könnt ihr sie auch mit fructosefreier Schokolade ersetzen.
Zur Laktose:
Mal wieder komplett laktosefrei, da keine Milchprodukte verwendet werden.
Meine verwendeten Produkte:
- Blütenzarte Haferflocken von Köllnflocken
Ich hätte niemals gedacht, dass es Unterschiede zwischen verschiedenen Haferflockenmarken gibt. Aber die gibt es. Und zwar ganz große. Ich habe einige Marken durchprobiert und war immer frustriert, weil immer viele harte Spelz-Teile drin waren, die weder zu kochen noch zu kauen gingen. Diese Haferflocken von Köllnflocken sind mein absoluter Liebling und hier kommt tatsächlich nichts anderes mehr ins Haus 😄 - Bitterschokolade mit 85% Kakaoanteil von Zetti
Hier finde ich sie vor allem bei Rewe und Kaufland. Jedoch ist Zetti eine alte ostdeutsche Marke, sodass ich nicht genau weiß, ob es die überall in Deutschland, Österreich, Schweiz gibt. - Vanillepulver vom Vanillekontor*
Vanille ist leider immer recht teuer. Statt immer viele billige Aromen zu kaufen, bin ich irgendwann auf dieses Vanillepulver umgeschwenkt. Der Preis scheint erstmal hoch, aber es lohnt sich. Es ist sehr ergiebig und kommt bei mir in fast alle süßen Rezepte.
Zutaten
- 80g Reissirup
- 60g Kokosöl
- 1 EL geschrotete Leinsamen (bei mir sind es Goldleinsamen)
- 1/2 TL Vanillepulver
- 80g zarte Haferflocken
- 80g Dinkelmehl Type 630
- 1/2 TL Backpulver
- 20g Schokolade mit 85% Kakaoanteil
Zubereitung
- Den Ofen auf 175°C Ober-Unterhitze vorheizen.
- Die Leinsamen mit 3 EL Wasser in einem kleinen Schälchen oder Tasse vermengen und ca. 7-10 Minuten quellen lassen.
- Die Haferflocken mit einem Stabmixer zu Hafermehl mahlen. Mit dem Dinkelmehl und dem Backpulver mischen und zur Seite stellen.
- Die Schokolade (oder Kakaonibs) sehr klein hacken und zur Seite stellen.
- Das Kokosöl in einem Topf leicht erwärmen und verflüssigen. Das Kokosöl mit dem Reissirup in eine Schüssel geben und verrühren. Das Vanillepulver hinzufügen und verrühren.
- Die gequollenen Leinsamen und die Mehlmischung hinzugeben und kurz mit den Fingern verkneten. Dann die Schokolade hinzufügen und zu einer homogenen Masse verkneten.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen und sehr kleine Kugeln formen (1-1,5cm Durchmesser), diese mit etwas Abstand auf das Blech legen. Entweder gleich mit der Hand etwas platt drücken oder erst das Blech voll belegen, dann mit einem weiteren Backpapier abdecken und die Kugeln gleichmäßig etwas platt drücken.
- Alles für ca. 8 Minuten in den Ofen geben, rausholen und komplett abkühlen lassen.
- So weiter mit dem restlichen Teig verfahren (ergab bei mir ca. 2 1/2 Bleche).
Tipps
Die Mini-Frühstücks-Cookies sind noch weich, wenn sie aus dem Ofen kommen. Sobald sie abkühlen, werden sie knusprig.
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2 Kommentare
Guten Abend,
Ich bin auf das Rezept mit den kleinen Frühstückscookies gestoßen. Wie lange halten sie sich in einer Dose? Ich hatte überlegt, diese Cookies als Topping in meinem Porridge zu verwenden. Da ich mit meiner Fructoseintoleranz nicht mehr alles an Müsli etc. essen kann, wäre das eine perfekte Alternative.
Liebe Grüße
Hallo Melanie,
die Frühstückscookies halten sich in einer verschlossenen Dose wirklich sehr lange. Ich würde sogar behaupten, dass es locker 2-3 Monate sind. Wenn man sie nicht schon vorher wegfuttert 😀 Du kannst sie also problemlos auf Vorrat backen 🙂
Liebe Grüße,
Anja