Für alle, die Haferflocken nicht mehr sehen können oder gern mal etwas Neues ausprobieren wollen, ist diese Quinoa-Granola genau richtig. Die Granola mit Quinoaflocken ist noch crunchiger als eine reine Haferflocken-Granola und bringt ordentlich Biss mit. Aber nicht nur das.
Quinoa – Das perfekte Frühstücks”getreide”
Quinoa gehört zu den sogenannten Pseudogetreide. Pseudogetreide werden in der Küche wie normales Getreide verwendet, aber gehören botanisch gesehen nicht zur gleichen Pflanzenfamilie wie Getreide. Sie sind deshalb auch glutenfrei.
Eine der Superkräfte von Quinoa ist der Eiweißgehalt. Dieser ist nicht nur relativ hoch, sondern liegt auch in einer optimalen Form vor. Genau so, wie der Körper es benötigt. Zudem enthält Quinoa viel Magnesium, eines der wichtigsten Mineralstoffe des Körpers.
Auch wenn Quinoa ebenfalls eine gute Menge an Ballaststoffen enthält, ist diese immer noch geringer als in Haferflocken. Für alle, die noch mit einem empfindlichen Magen/Darm zu kämpfen haben und Haferflocken noch nicht so gut vertragen, könnte dies also eine mögliche Alternative sein.
Der hohe Eiweißgehalt zusammen mit den Ballaststoffen sorgen für eine längere Sättigung. Und somit ein optimales Frühstück!
Bittere Flocken
Wer Quinoa schon einmal als ganze Körnchen gekocht hat, hat sicher auch schon bemerkt, dass dieser manchmal bitter schmeckt. Das liegt an den sogenannten Saponinen. Durch mehrmaliges Durchspülen mit sehr warmem Wasser kann man diese vermindern und so dem bitteren Geschmack vorbeugen.
Aber wie ist das nun bei den Flocken? Bei Quinoa-Flocken hab ich Unterschiede zwischen den Marken festgestellt. Die Flocken von Spielberger Bio werden beispielsweise vorher gespült, gedämpft und dann erst gewalzt. Dadurch schmecken sie nicht mehr bitter. Bei anderen Marken, wie beispielsweise Alnatura, wird das Pseudogetreide direkt geflockt. Diese Flocken können deshalb eine bittere Note haben. Generell ist es gar nicht so einfach Quinoa-Flocken im “normalen” Einzelhandel zu bekommen. Ich habe sie bisher nur bei Biomärkten gefunden.
Haselnüsse ggf. aktivieren
In meinen Rezepten findet ihr bisher eher selten Haselnüsse, obwohl auch diese in kleinen Mengen sehr gut verträglich sind. Generell versuche ich darauf zu achten, mehr Nüsse zu essen und da auch bunt gemischt vorzugehen. Wenn es nach meinem Geschmack ginge, könnte ich mich sonst nämlich ausschließlich auf Walnüsse und Pekannüsse beschränken.
Die Nüsse könnt ihr direkt verwenden oder vorher aktivieren. Aktivierte Nüsse sind noch besser verträglich, da unser Körper nicht so stark mit der Verarbeitung zu kämpfen hat.
Wer keine Haselnüsse mag, kann natürlich auch andere Nüsse oder Mandeln verwenden.
Aufbewahrung & Haltbarkeit
Da die Quinoa-Granola komplett trocken ist, hält sie in einem verschlossenen Glas auch sehr lange. Meine letzte hat 2 Wochen überlebt. Wer Platz im Kühlschrank hat, kann sie auch dort lagern. Denn sowohl Quinoa als auch die Haselnüsse enthalten ungesättigte Fettsäuren, die sich verschlossen in dunkler und kühler Umgebung am wohlsten fühlen.
Die geöffneten Quinoaflocken solltet ihr deshalb auch besser zügig verbrauchen und nicht noch ein Jahr (wie auf dem MHD steht) aufbewahren. Je länger sie gerade in warmer, sauerstoffreicher und heller Umgebung liegen, desto anfälliger sind sie für Oxidationsprozesse. Das macht sie dann auch ranzig im Geschmack und ist gesundheitlich auch nicht mehr so förderlich.
Frühstücks-Kombi
Die Granola schmeckt sowohl zu (pflanzlichem oder laktosefreiem) Joghurt als auch zu (laktosefreiem) Quark oder einfach (pflanzlicher oder laktosefreier) Milch. Ein paar verträgliche Früchte dazu kombiniert und fertig ist das Frühstück. Bei mir sind das häufig Blaubeeren, Himbeeren, Grapefruit oder Papaya.
Quinoa-Alternative: Hirse
Das heimische Pendant zum Quinoa ist die Hirse. Sie enthält zwar weniger Eiweiß, dafür aber eine ordentliche Portion Eisen. Und auch weniger Ballaststoffe als Quinoa oder auch Haferflocken. Hirse ist somit ein absoluter Bauchschmeichler und gerade für noch eher empfindliche Magen-Darm-Systeme zu empfehlen.
Hirseflocken gibt es zudem auch häufiger in Drogeriemärkten und Supermärkten zu finden.
Anmerkungen zu den Unverträglichkeiten
Zur Fructose:
- Quinoa: Er ist zwar fructosefrei, enthält jedoch Ballaststoffe, die empfindlichen Magen-Darm-Systemen etwas zusetzen können. Auch wenn Quinoa weniger Ballaststoffe als Haferflocken enthält: Wer ganz empfindlich auf Ballaststoffe reagiert, kann sie durch Hirseflocken ersetzen
- Haselnusskerne: Sie enthalten meist keine freie Fructose, sondern Saccharose (quasi normalen Zucker). Dieser besteht zur Hälfte aus Fructose und zur anderen Hälfte aus Glucose. In den geringen Portionsmengen ist das oft kein Problem.
- Kokoschips: Kokos enthält ebenfalls Fructose, ist jedoch bei den kleinen Mengen zu vernachlässigen
Zur Laktose:
Keine Milchprodukte enthalten
Zum Histamin:
Haselnüsse sind nicht histaminarm. Alternativ können hier zum Beispiel Mandeln oder Erdmandeln verwendet werden.
Meine verwendeten Produkte
- Kokosöl von dmBio
Dieses verwende ich am meisten und hab es eigentlich immer vorrätig. Es ist sowohl in kleinen als auch großen Gläsern zu finden. - Quinoa-Flocken von Spielberger
Wie ich oben beschrieben habe, gibt es geschmackliche Unterschiede zwischen den Marken. Diese fand ich sehr gut, weil sie auch nicht mehr bitter waren. - Heller Reissirup
Reissirup gibt es in der hellen und in der braunen Variante. Während die helle eher neutral süß schmeckt, hat die braune noch einen Eigengeschmack. Ich nehme oft den von dm, es gibt ihn jedoch auch bei Rossmann. Mehr Informationen zu fructosefreien Zuckeralternativen findet ihr auch hier. - Vanillepulver vom Vanillekontor*
Vanille ist leider immer recht teuer. Statt immer viele billige Aromen zu kaufen, bin ich irgendwann auf dieses Vanillepulver umgeschwenkt. Der Preis scheint erstmal hoch, aber es lohnt sich. Es ist sehr ergiebig und kommt bei mir in fast alle süßen Rezepte.
Zutaten
- 180g Quinoaflocken (oder Hirseflocken)
- 70g Haselnusskerne (oder andere Nüsse)
- 30g Kokoschips
- ½-1 TL Zimt
- ½- 1 TL Vanillepulver
- 50g Kokosöl
- 60g heller Reissirup
Zubereitung
- Ofen auf 190°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Kokosöl in einem Topf mit Reissirup erwärmen bis alles flüssig ist. Vanillepulver und Zimt dazugeben und gut verrühren.
- Haselnüsse grob hacken. In einer Schüssel Quinoaflocken, gehackte Haselnüsse und die flüssigen Zutaten vermengen.
- Alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und gut verteilen. Ca. 10-13 Minuten im Ofen hellbraun backen.
- Aus dem Ofen nehmen und komplett abkühlen lassen. Mit dem Abkühlen wird sie knusprig. Danach in einem verschlossenen Glas lagern.
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