Schokopudding mit Rohkakao

Wenn es draußen dunkler und ungemütlicher wird, hilft manchmal nur noch eins: Schokopudding.
Schokopudding ist für mich ein typisches Soulfood. Warm ist er mein absoluter Liebling, aber auch kalt lässt er mein Schokoherz höher schlagen.

In den typischen Puddingpulvern ist oft schon zugesetzter Zucker, Zusatzstoffe oder Aroma dabei. Dabei ist es gar nicht schwer, Pudding selbst zu machen. Alles was ihr braucht ist Milch eurer Wahl, (Roh-)Kakao, Reissirup, Schokolade und etwas Stärke. Da dunkle Schokolade nur 12g Zucker/100g enthält und der Rohkakao voller guter Inhaltsstoffe steckt, würde ich diesen Pudding schon fast als gesund bezeichnen 😉

Superfood Rohkakao

Seit ich Rohkakao für mich entdeckt habe, kommt mir kein anderer Kakao mehr in den Vorratsschrank. Ich hätte nie gedacht, dass Kakao wirklich so unterschiedlich schmecken kann. Doch in der Herstellung gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen der rohen und der “normalen” Variante und der macht viel aus.

Was ist der Unterschied zu “normalem” Kakaopulver?

Die üblichen Schritte bei der Kakaoverarbeitung sind: Ernte, Fermentation, Trocknung, Röstung. Danach wird der Kakao weiterverarbeitet zu Kakaopulver, Kakaobutter etc. Bei Rohkakao wird der Kakao jedoch nur getrocknet und leicht fermentiert. Das heißt, hier bleibt die Röstung aus und die Bohnen werden nicht über 45°C erhitzt. Dadurch bleiben viele wichtige Inhaltsstoffe erhalten. Denn in der rohen Version enthält Kakao unter anderem sehr viele Antioxidantien und Magnesium. Das heißt, er ist auch eine kleine Geheimwaffe für belastete Muskeln, die nachlassende Konzentrationsfähigkeit oder einfach, um bei viel Stress einen klaren Kopf zu bewahren. Zudem wird Rohkakao auch nachgesagt, bei Müdigkeit oder Schlappheit zu helfen. Bevor ihr jetzt jedoch eine Tasse davon trinkt und Wunder erwartet: Er wirkt nicht so stark wie Kaffee, eher auf eine gemächlichere Art und Weise 😉

Ein großer Unterschied zu geröstetem Kakao ist auch die Farbe. Rohkakao wird nicht alkalisiert, d.h. es werden keine Säureregulatoren hinzugefügt, die dem Kakaopulver eine dunklere Farbe geben würden. Er sieht deshalb etwas heller aus, als man es erwarten würde.

Rohkakao gibt es zudem sowohl schwach entölt als auch stark entöl. Wie der Name schon sagt, enthält der schwach entölte mehr Fett (nämlich ca. 21%) und der stark entölte weniger Fett (ca. 12%). Weniger Fett bedeutet gleichzeitig, dass andere Inhaltsstoffe wie Calcium, Eisen und Magnesium höher konzentriert sind. Ich würde deshalb immer eher zum stark entölten greifen.

Wie schmeckt Rohkakao?

Auch geschmacklich gibt es einen großen Unterschied. Im Gegensatz zu normalem Kakao, schmeckt Rohkakao ein wenig bitterer und hat einen leicht säuerlichen Touch. Im Gegensatz zum dunklen, bitteren Backkakao ist er aber schon wieder sehr mild. Und natürlich ist er nicht wirklich süß.
Generell war ich sehr überrascht über den Geschmack. Während mich Kakao-Nips vom Geruch und Geschmack stark an sehr bitteren Rotwein erinnern, ist dies beim Rohkakaopulver gar nicht der Fall. Das schmeckt wesentlich milder. Wer übrigens ein gutes Rezept hat, um sich langsam an Kakao Nips ranzuarbeiten: immer her damit. Mit denen konnte ich mich bisher einfach noch nicht so richtig anfreunden.

Was kann man mit Rohkakao machen?

Eigentlich so gut wie alles. Jedoch ist Rohkakao aufgrund seiner Herstellung nicht ganz günstig. Ich würde zudem immer eher zu einer Bio-Variante raten, die es nicht zwingend günstiger macht. Ich nutze Rohkakao tatsächlich überall, wo ich auch normalen Kakao nutzen würde: In heißer Schokolade, im Keksteig oder in meiner Schokosoße zum Eis.
Man muss nur beachten, dass sich Rohkakao schlechter auflöst als normaler Kakao. Das heißt eine kalte Kakao-Milch ist da fast unmöglich. Löst das Rohkakao-Pulver am besten in etwas heißem Wasser oder heißer Milch auf und süßt es nach Bedarf. Da muss man einfach seine eigene perfekte Mischung finden.

Wo kann man Rohkakao kaufen?

Rohkakao gibt es meist in Bioläden oder Reformhäusern. Oder ganz einfach im Internet. Achtet da am besten auf gute Qualität und belest euch eventuell etwas zum Produkt. Ich verwende derzeit fast nur noch den Rohkakao von Pursana

Schokopudding mit Rohkakao | zuckerfrei, laktosefrei, fructosefreiSchokopudding mit Rohkakao | zuckerfrei, laktosefrei, fructosefrei

Pudding-Variationen:

  • vegan: Es ist natürlich auch möglich den Pudding in einer veganen Variante mit pflanzlicher Milch zu machen. Das kommt ganz auf euren Geschmack an. Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es mit laktosefreier Kuhmilch am besten schmeckt, habe es jedoch auch schon mit Hafermilch zubereitet. Einzig Reismilch solltet ihr nicht verwenden, da aufgrund der Enzyme im Reis die Stärke nicht andicken kann und der Pudding somit nicht fest wird.
  • schokoladiger: Ich verwende 85%ige Schokolade. Wer es noch herber mag, kann natürlich auch gern noch dunklere Schokolade verwenden. Beachtet nur, dass das Rohkakaopulver auch noch einmal etwas Bitterkeit mitbringt.
  • süßer: Das Rezept ergibt einen eher herben Schokoladenpudding. Für mich ist er perfekt, weil er sehr schokoladig schmeckt und nicht meinen gesamten Mund verklebt und ich somit auch keine Art Zucker-Jieper bekomme. Aber wie immer ist das sehr individuell. Der eine möchte es sehr süß, der andere nicht. Deswegen kostet vor dem Umfüllen in Schälchen nochmal, ob er euch süß genug ist oder ihr etwas mehr Süße benötigt. Dann fügt einfach noch etwas Reissirup hinzu. Beachtet vor allem, dass Speisen im kalten Zustand noch weniger süß schmecken.

Zur Fructose:
Ich verwende 85%ige Schokolade. Diese hat sehr wenig Zucker und wird in den Mengen meist sehr gut vertragen. Es sei denn, ihr möchtet die ganze Schüssel auf einmal aufessen. Ist nicht so, dass ich das nicht nachvollziehen könnte 😉

Zur Laktose:
Ich mache den Pudding mit laktosefreier Milch. Die 85%ige Schokolade ist ebenfalls laktosefrei, da sie bei solch einem hohen Kakaogehalte kein Magermilchpulver oder ähnliches enthält. Wie oben beschrieben, kann der Pudding aber auch mit jeder anderen pflanzlichen Milch (außer Reismilch) gekocht werden.


Mein verwendeten Produkte:

  • Rohkakao von Purasana*
    Ich verwende jetzt schon sehr lange diesen Rohkakao, finde ihn sehr lecker und bin bislang wirklich zufrieden damit.
  • Bitterschokolade mit 85% Kakaoanteil von Zetti
    Hier finde ich sie vor allem bei Rewe und Kaufland. Jedoch ist Zetti eine alte ostdeutsche Marke, sodass ich nicht genau weiß, ob es die überall in Deutschland, Österreich, Schweiz gibt.

Schokopudding mit Rohkakao | zuckerfrei, laktosefrei, fructosefrei

Zuckerfreier Schokopudding mit Rohkakao

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Personen: 2 Prep Time: Cooking Time:
Nutrition facts: 200 calories 20 grams fat

Zutaten

  • 500ml Milch deiner Wahl (nur keine Reismilch), bspw. laktosefreie Milch
  • 2 EL Rohkakao-Pulver
  • 2-3 EL Reissirup
  • 40g Schokolade mit 85% Kakaogehalt
  • 35g Speisestärke

Zubereitung

 
  1. Hälfte der Milch erwärmen und Schokolade darin schmelzen.
  2. Die andere Hälfte der Milch mit Kakao, Reissirup und Stärke verrühren und in die heiße Schokomilch geben.
  3. Unter Rühren aufkochen und andicken lassen.
  4. In Schälchen füllen, abkühlen lassen und in den Kühlschrank stellen. Oder einfach warm genießen 🙂

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4 Kommentare

Elli 11. Januar 2021 - 19:37

Lieben Dank für das tolle Rezept. Ich habe es gerade mit Hafermilch und Kokosblütensirup ausprobiert und der Pudding ist wirklich unbeschreiblich lecker! 🙂

Antworten
Anja | Sugarfree Naturally 12. Januar 2021 - 11:01

Hallo Elli,
wie schön! Das freut mich sehr, dass dir der Schokopudding so gut schmeckt. Ist auch eins meiner Lieblingsrezept 🙂

Liebe Grüße,
Anja

Antworten
Roberta Frühling 25. Mai 2020 - 16:48

Danke für das Rezept für den leckersten veganen Schokopudding der Welt.
Ich habe ihn mit Hafermilch zubereitet, ein Gedicht:)

Antworten
Anja | Sugarfree Naturally 27. Mai 2020 - 22:30

Hallo Roberta, vielen lieben Dank für dein Kommentar! Ich freue mich riesig, dass dir der Schokopudding in der veganen Variante so gut schmeckt 🙂 Der hat auch echt großes Suchtpotenzial find ich immer 😀

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Ganzheitliche Ernährungsberaterin & Bloggerin

Hey, ich bin Anja

Ich bin das Gesicht hinter HOL.EAT und helfe als zertifizierte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin Menschen mit diffusen Verdauungsbeschwerden, Unverträglichkeiten oder Reizdarm, wieder ein unbeschwertes Leben zu führen.

Ich habe selbst eine Fructose- und Laktoseintoleranz und kenne die Herausforderungen, die Sorgen und vielen Fragen nur zu gut. Ich zeige dir in meinem Coaching, wie du natürlich und ganzheitlich deine Darmgesundheit wieder in die richtigen Bahnen lenken kannst.

Meine Mission ist es, zu zeigen, dass auch eine angepasste Ernährung lecker, bunt und gesund sein kann und dass man sich selten mit dem Satz "Das ist jetzt halt so" abfinden muss.

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